Teboho Edkins
Deutschland, Südafrika, Frankreich | 2021 | 8 min
Weltpremiere
Sprache : Mandarin
In den ländlichen Ebenen Lesothos dokumentiert Teboho Edkins einen Tag im Leben von Kindern, die in einem buddhistischen, von einer gemeinnützigen taiwanesischen Organisation finanzierten Waisenhaus leben. Das beengte und streng geregelte Leben der Waisen wird vor allem in einer Sequenz aus Gesang und Trance beschrieben. Feinfühlig beobachtet der Film selbst die kleinsten Gesten der Kinder und Mönche und zeigt, wie die Machtbeziehungen zwischen den beiden Parteien entstehen. Bei verschiedenen Übungen wird das Verhalten der Kinder stets minutiös beobachtet, die Position der Hände und die allgemeine Körperhaltung, ob erschöpft, gekrümmt oder abgelenkt, ohne dass die Art dieser Autorität erkennbar wäre. Immer mit einem guten Abstand und ohne Partei zu ergreifen hinterfragt der Film die Bedingungen, unter denen ein System moralischer Werte geteilt wird. Schliesslich könnte es sein, dass es auch darum geht, zu zeigen, dass die buddhistische Religion in einem hauptsächlich christlich geprägten Land fortbesteht, und auf diese Weise eine vom Verschwinden bedrohte Gemeinschaft sichtbar zu machen.
Tom Bidou