Andrés Guerberoff
Argentinien | 2021 | 61 min
Weltpremiere
Sprachen : Wolof, Spanisch
Untertiteln : Englisch, Französisch
Das Kino hat in seiner Geschichte immer wieder die Frage gestellt: «Wie filmt man den Anderen?». Andrés Guerberoff nimmt sich dieser Frage auf feinfühlige und eher einzigartige Art und Weise an: Er beschliesst, die räumlichen Grenzen abzubauen und entwickelt, darauf aufbauend, neue Szenarien, die vermutlich denjenigen näher sind, die seine Charaktere, die aus dem Senegal nach Buenos Aires gekommen sind, erleben und wahrnehmen. Wir begegnen ihnen beim Einüben von Ritualen und dem Versuch, sich anzupassen, in ständiger Kommunikation mit ihren Familien, bei der Arbeit oder der Suche nach Arbeit, immer mit treffenden Reflexionen über die Lebens- und Arbeitsbedingungen. Die Kommunikation, die sie per Smartphone mit ihren Familien aufgebaut haben, lässt Filme im Film entstehen, und wir werden in andere Räume, in andere Häuser, in andere Städte befördert. In dem so entstehenden Labyrinth kann man sich durchaus verirren und die Ein- und Ausgänge aus den Augen verlieren. Das intelligente Erstlingswerk versetzt uns in einen Zustand der Ungewissheit und Orientierungslosigkeit, der wohl dem der Figuren nicht unähnlich ist.
Violeta Bava