Michaël Blin
Frankreich | 2022 | 33 min
Weltpremiere
Sprache : Französisch
Untertitel : Englisch
Zwei Männer begegnen sich vor einer Kamera. Der ältere erzählt dem jüngeren, dem Filmemacher, von einer verschwundenen Liebe. Um sich an diese Liebe zu erinnern, liest der alte Mann seine Texte, von denen einer von einem Ort der Erinnerung erzählt, von Ostende. Ausgehend von diesem realen Treffen mit Dino Peraldi gleitet der Fotograf und Regisseur Michaël Blin nach und nach in die Fiktion ab. Er bringt einen dritten Mann ins Spiel, um die Geschichte seines verlorenen Wesens in Bildern zu erfassen und die Erinnerung an ein herbeifantasiertes Gesicht zu erzählen. Dieser Mann beginnt zu fliehen, in einen Wald, wo er einem alterslosen Jungen begegnet, eine Figur seiner Vergangenheit. Angeblich beherbergt dieser Wald „alle verlorenen Tage eines ganzen Lebens”. Der Filmemacher präsentiert einen Film, der von einem tief romantischen und melancholischen inneren Kampf handelt, in dem es ihm der Dialog und die Verbundenheit mit dem Poeten ermöglichen, Bilder von diesem Traumwesen zu produzieren, Bilder, die er auf fulminante Art und Weise zum Singen bringt. Ein kathartischer Film, der sich gut in dem Lied von Cartola zusammenfassen lässt, das im Film vorkommt: „laisse-moi partir / je pars pour chercher / à sourire afin de ne pas pleurer” („Lass mich gehen / Ich breche auf um zu suchen / um zu lachen, um nicht zu weinen”).
Aurélien Marsais
2019, Lise
2018, Prendre feu
2017, Histoires de papier
2015, Knockdown