Miguel Hilari
Bolivien, Vereinigte Staaten | 2022 | 13 min
Weltpremiere
Sprache : ohne Dialog
Als Erstes beeindrucken in Cerro Saturno die Mondlandschaften des bolivianischen Bergs mit ihrer majestätischen, fast sakralen Wirkung, in welche die Zivilisation zufällig vorgedrungen zu sein scheint. Die wenigen, zunächst bedeutungslos wirkenden Hinweise auf die Präsenz des Menschen werden von einer auf Distanz bleibenden Kamera eingefangen. Die von Feldwegen, Stromleitungen und Steinhaufen gebildeten Spuren werden immer dichter und deuten allmählich einen Weg in die Stadt an. In einem durch seine klangliche Umgebung kenntlich gemachten urbanen Raum überträgt sich die Fotogenität der natürlichen Umgebungen auf die in der Schwebe, ausserhalb von Zeit und Raum gebliebenen Gesichter. In stehenden Fahrzeugen stecken die Körper hinter beschlagenen Scheiben und Masken fest. Der Takt und die Schlichtheit der statischen Einstellungen von Miguel Hilari (Compañia, 2019) lenken die Aufmerksamkeit auf die Entstehung und Deutung eines filmischen Bildes. Zugleich traumähnlich und doch sehr real folgt eine auf die andere und offenbart ein Detail, eine kaum wahrnehmbare und doch zutiefst poetische Bewegung.
Camille Kaiser
El corral y el viento, 2015
Compañia, 2019
Bocamina, 2019
Cerro Saturno, 2019