Bez
Luka Papić
Serbien | 2022 | 63 min
Weltpremiere
Sprache : Serbisch
Untertiteln : Englisch, Französisch
Nachdem er seinen Hund verloren hat, begibt sich der exzentrische Künstler Aleksandar aus Belgrad auf eine Reise, um sein Haustier zu suchen. Dabei begegnet er allerlei merkwürdigen Charakteren. Der humorvolle Ansatz des Filmemachers öffnet einen Dialog über verschiedene philosophische Fragen im Zusammenhang mit Kunst, Repräsentation, Identität, Natur, Geschichte, Ethik und Politik. Aleksandar hat eine besondere, irgendwie abwesende Art, in der Welt zu sein, ohne grössere Sorgen, abgesehen von der Suche nach seinem Hund, und einer Reihe von Freunden, die ihm in gewisser Weise ähneln. Seine Exzentrizität wird durch Abwesenheit porträtiert, nicht so sehr durch die des verlorenen Hundes, sondern durch die einer Familie, eines stabilen Jobs, politisch korrekter sozialer Regeln. In dieser Welt versteht der Protagonist, dass Plastik so gut oder so schlecht für die Natur sein kann wie die Natur selbst, er kann schuldlos eine Bierdose auf den Gehweg werfen oder sich vorstellen, dass er an einer Hirschjagd teilnehmen könnte, wenn sein winziger Hund zurückkommt. Die Landschaft städtischer Randgebiete ist in diese Art von Diskus integriert und auf gewisse Weise verdrängt, um für Abstand vom selbstgerechten Denken der „erleuchteten” Mittelschichten zu sorgen. Papić weiss genau, wie er seinen Charakter begleiten muss, mit guten visuellen Ideen, ohne zu urteilen und ohne Druck. Wir vertrauen Aleksandar, einem Künstler, der uns gewisse Paradigmen hinterfragen lässt, die wir andernfalls als selbstverständlich angesehen hätten.
Violeta Bava
Man of Smoke, 2017
Grapevines, 2016