Krähen schiessen
Christine Hürzeler
Schweiz | 2018 | 20 min
Weltpremiere
Sprache : Deutsch
Untertiteln : Englisch, Französisch
Aus einem im Nebel versunkenen Park dringt das Krächzen eines ominösen Krähenschwarms. Eine Frau verschwindet. Ein Obdachloser schläft zwischen Bäumen auf dem Boden. Eine Krähe wird erschossen. Dadurch soll ihre Anzahl unter Kontrolle gehalten werden. Seltsamerweise kommen nach jedem Schuss noch mehr Krähen zusammen und krächzen drohend über dem unter einer beunruhigenden Nebelschicht begrabenen Park. Krächzend ziehen sie immer engere Kreise. Durch die Beobachtung des Geschehens an einem normalen Tag im Park isoliert der Regisseur normale Ereignisse, die während des Filmens aussergewöhnlich werden. Der Park wird zu einer Art Gedankenbild der menschlichen Wahrnehmung. Einem Ort, an dem sich alle unsichtbaren Ereignisse versammeln, auf die wir normalerweise nicht achten. Ein aus dem Alltag geschnittener Science-Fiction-Film, in dem die verschiedenen Dimensionen der menschlichen Emotionen zu neuen, noch unerforschten sensorischen Räumen werden. Shooting Crows ist ein Film über die sich beständig verschiebenden Grenzen der Wahrnehmung. Der Versuch, die Überreste einer Welt zu untersuchen, in der die Erinnerungen der Menschheit noch fortbestehen.
Giona A. Nazzaro