Ein Haus in Ninh Hoa

Philip Widmann & Phuong-Dan Nguyen
Deutschland | 2016 | 108 min
Weltpremiere
Sprache : Vietnamesisch
Untertiteln : Englisch, Französisch

In den 1970er-Jahren trennte die Geschichte die drei Söhne der Familie Le: Einer wurde Diplomat und ging von Südvietnam nach Westdeutschland, wo er sich mit seinen Kindern in Bonn niederliess. Er kehrte nie wieder in seine Heimat zurück. Der zweite, ein Soldat, verschwand in den letzten Tagen des Krieges. Seine Leiche wurde nicht gefunden. Der dritte wurde bei der Wiedervereinigung des Landes 1975 in ein Umerziehungslager geschickt. Er ist der einzige, heute im Haus von Ninh Hoa lebende Mann der Familie.

Das Haus ist ein fast imaginärer Raum, der vom Filmemacher zur Aufnahme dieser entwurzelten, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft lebenden Familie geschaffen wurde. Der Alltag der zu Hause gebliebenen Frauen, in Bildern gefilmt, verankert sich in der feuchtwarmen Trägheit der umliegenden Reisfelder. Die in der Vergangenheit erstarrte, bleischwere Atmosphäre zeigt die Suche der im Sommer aus Deutschland gekommenen Kinder nach ihrem verschwundenen Onkel und ihren Versuch, ein Haus zu verkaufen, das sie für die eventuelle Rückkehr ihrer Eltern gebaut hatten. Wir wohnen der Suche nach einem inexistenten Familienleben bei, dessen Geister in den Mäandern der Zeit aufgehalten wurden.

Madeline Robert

Trailer

Vertrieb
Merle Krögerkroeger@pong-berlin.de+491772543995

Internationaler Wettbewerb – Langfilme

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