Preso
Ana Tipa
Uruguay | 2016 | 91 min
Weltpremiere
Sprachen : Spanisch, Portugiesisch
Untertiteln : Englisch, Französisch
Ein Arbeiter, der auf der Baustelle des grössten Gefängnisses von Uruguay arbeitet, führt ein Doppelleben. In regelmässigen Abständen überquert er die Grenze nach Brasilien, um dort zu einer «anderen» Familie zu gehen. In beiden Ländern arbeitet er unermüd- lich und kümmert sich um seine Liebsten. Aber die Schuldgefühle nagen an ihm und ihm wird bewusst, dass er in seinen eigenen Lügen gefangen ist. Er zieht in Betracht, den Menschen, die er liebt, endlich die Wahrheit zu sagen... Der Film stütztsich auf eine präzise Kameraführung, die stets dicht am Protagonisten bleibt, und einen nervösen Schnitt, der die beinahe ununterbrochene körperliche Tätigkeit begleitet und ruhiger wird, als die Qual zu ahnen ist, die diesen arbeitenden Körper umtreibt. In diesem Augenblick lässt der Film eine bis dahin kaum spürbare Emotion durchscheinen, die bis zum ‘Fazit’ der Geschichte immer stärker wird. Eine ‘unsichtbare’ Kamera, eine Beobach- tung, die zur Verbündeten wird, und das Gespür für den richtigen Abstand, der sich bisweilen der Musik bedient. Eine Geschichte, die erfunden sein könnten... wenn sie nicht wahr wäre.
Luciano Barisone