Pierre-Yves Vandeweerd
Frankreich, Belgien | 2022 | 87 min
Weltpremiere
Sprachen : Armenisch, Türkisch
Untertiteln : Französisch, Englisch

In der Militärsprache sind Inner Lines Parallelwege nahe den gegnerischen Linien, die die Flucht ermöglichen. In Ararat, dem „weissen Zentrum”, das „die dunkelsten Zeiten” erhellt, werden sie von KundschafterInnen und ihren Brieftauben genutzt, um den Kontakt zwischen den vom Krieg zerrütteten Gemeinschaften aufrechtzuerhalten. Pierre-Yves Vandeweerd setzt mit diesem zwischen dem irakischen Kurdistan, der Türkei und Bergkarabach auf 16 mm gedrehten Film ein kraftvolles politisches und poetisches Werk fort (Les Tourmentes, VdR 2014; Les Eternels, 2016). Er bleibt einem formellen Ansatz treu, der Kamerabilder mit dem asynchronen sonoren Off vermischt – ergreifende Berichte, biblische Erzählung, geflüsterte Geheimnisse, politische Diskurse und Geschimpfe, nahe und ferne Explosionen – und wandelt auf den Spuren von Yezidi oder Armeniern, die vom nimmersatten Moloch des Krieges ermordet wurden. Die Stimmen lassen die einsamen Landschaften menschlich werden, die Körper verneigen sich, um den uralten Steinen voller Erinnerungen zuzuhören, die Blicke brennen vor untröstlichem inneren Kummer. Vandeweerd bleibt der notwendige und anspruchsvolle Filmemacher und Geograf verlorener Gebiete.

 

Emmanuel Chicon

Inner Lines, 2022
Les Éternels, 2017
Nouménie, 2016
Les Tourmentes, 2014
Lost Territory, 2011
The Sleeping People, 2009
The Dark Circle, 2007
Closed District, 2004
Lost Roots, 2002
Nemadis, Des Années sans nouvelles, 2000

Vorstellungen und Tickets


Montag 11 April 2022 20:30
In Anwesenheit des/der FilmemacherIn

Donnerstag 14 April 2022 13:30

Trailer

Kamera
Pierre-Yves Vandeweerd
Ton
Pierre-Yves VandeweerdJulia LusinianJean-Luc FichefetAlain Cabaux
Schnitt
Pierre Schlesser
Produktion
Serge LalouLes Films d'Ici MéditerranéeDaniel De ValckCobra FilmsFrançoise HosteCobra Films
Vertrieb
Sophie CabonLes Films d'Ici Méditerranéesophie.cabon@lesfilmsdici.fr+336 83 75 30 25

Internationaler Wettbewerb – Langfilme

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