Anverj Pakhust, Haverzh Veradardz
Harutyun Khachatryan
Armenien, Niederlande, Schweiz | 2014 | 87 min
Weltpremiere
Sprachen : Armenisch, Russisch
Untertiteln : Englisch, Französisch
Zwischen 1988 und dem Beginn der 1990er-Jahre haben drei Ereignisse Armenien tief geprägt: ein schreckliches Erdbeben, der Bergkarabach-Konflikt und die Auflösung der Sowjetunion. Daraufhin wählten mehrere Menschen den Weg ins Exil. In diesen Jahren beginnt Harutyun Khachatryan seine schmerzhafte Erforschung der von derartigen Ereignissen ausgelösten Entfremdung und Entwurzelung. Er beschliesst, dem Weg eines dieser Männer zu folgen, dem eines Theatermannes, der fortgegangen war, um das Absolute der Kunst und Seelenfrieden zu finden. Nachdem er einen grossen Teil seines Lebens im Nordosten Sibiriens verbracht hatte, steckt er jetzt in Moskau fest und wartet darauf, den letzten Schritt seiner Rückkehr nach Armenien gehen zu können, dem Land seiner Familie und seiner Vorfahren. Durch ein Hin- und Zurück in Zeit und Raum dokumentiert der Filmemacher das erschütternde Drama eines widerspenstigen Mannes und aussergewöhnlichen Erzählers, dessen geistiger und körperlicher Raum mit zunehmendem Alter schrumpft. Diese Person, die gekommen und wieder gegangen ist, und ihre immense Menschlichkeit machen aus dem Film ein der Literatur Dostojewskis würdiges Werk.
Luciano Barisone