La clé de la chambre à lessive

Floriane Devigne & Frédéric Florey
Schweiz, Frankreich | 2013 | 72 min
Weltpremiere
Sprachen : Französisch, Spanisch, Portugiesisch
Untertiteln : Englisch, Französisch

Für die Beobachtung der «anderen Schweiz» mit ihren Verlorenen, Deklassierten und Ausgegrenzten, haben Floriane Devigne und Frédéric Florey ihr Lager im Erdgeschoss eines Hauses in einem Lausanner Viertel aufgeschlagen, wo Prostitution ein Zahlungsmittel ist. Trotz ihrer Missbilligung der Kamera beginnen einige Hausbewohner mit der diskreten, empathischen Präsenz zu spielen. Die beiden Cineasten stützen sich auf Claudina, der einzigen Verwahrerin des Schlüssels zur Gemeinschaftswaschküche, um den Kontakt mit dem bunten sozialen Gemisch, das sich hier drängt, plaudert und Streit sucht, herzustellen. Wie die Frau, die sie anspricht und ihnen erzählt, wie sie vom «Haus des Todes» (wo ihr Mann Selbstmord begangen hat) in das «Höllenhaus» kam und sich dann auflehnt: Schmutzige Wäsche wird «in der Familie», nicht «im Fernsehen» gewaschen. Dennoch gelingt es mittels der Kameraeinstellungen und einer Prise sanfter Ironie bei der Montage, die hautnah gezeigten, vom Schicksal gebeutelten Existenzen verdichtet darzustellen. Durch die Vermeidung der soziologischen Perspektive lassen die Macher dieser dokumentarischen Tragik-Komödie der Vielschichtigkeit der gefilmten Personen Gerechtigkeit widerfahren.

Internationaler Wettbewerb – Langfilme

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