Laurence Bonvin & Cheikh Ndiaye
Schweiz | 2022 | 38 min
Weltpremiere
Sprachen : Französisch, Wolof
Untertitel : Englisch
Im Centre International du Commerce Extérieur (CICES) verpassen die Aussteller ihren Ständen den letzten Schliff, um auf der eher spärlich besuchten jährlichen internationalen Messe von Dakar die Kunden anzulocken. Laurence Bonvin nutzt dieses Handelsereignis, um einen Ort zu filmen, der symbolisch ist für den Wunsch von Léopold Sedar Senghor, erster Präsident des unabhängigen Senegals, eine traditionelle Architektur zu begründen. Anfang der 1970er-Jahre beauftragte er jedoch zwei Franzosen mit dem Entwurf dieser modernistischen Gebäude, die auf den Wiederholungen und Variationen der Dreiecksform basieren. Im ersten Teil von Ghost Fair Trade, der mit dem Künstler Cheikh Ndiaye zusammen gedreht wurde, erfassen die statischen Einstellungen dieses einer grossmassstäblichen technischen Zeichnung ähnelnde Meisterwerk aus allen Blickwinkeln. Dann geht die formale Strenge zu einer stärker historisch geprägten (unterstützt durch die Fotoarchive und die Off-Stimme) und vor allem fantastischen Perspektive auf das CICES über: die Schweizer Filmemacherin filmt, was auf den ersten Blick unsichtbar ist, die stets zu Scherzen aufgelegten Geister des Ortes, Hüter eines architektonischen Komplexes, der noch immer den panafrikanischen Traum von Wohlstand symbolisiert, in Erscheinung treten.
Emmanuel Chicon
Ghost Fair Trade, 2022
Aletsch Negative, 2019
Avant l'envol, 2016
Sounds of Blikkiesdorp, 2014
After Vegas, 2013