Claudio Pazienza
Belgien, Frankreich | 2002 | 53 min
Sprache : Französisch
Der Regisseur spürt den Ursprung all unserer pekuniären Nöte auf (pecus = das Kleinvieh!) und präsentiert seine Suche als Kettenreaktion visueller Wortspiele. Ist das Lamm sein Geld wert, dann ist dieses ein Opfer. Doch wohin mit dem Geld? In die Handtasche von Claudios Mutter. Da bleibt die kleine Münze nicht lange, dieses «Opferlamm» einer Arbeiterfamilie, in der es nicht jeden Tag etwas zu feiern gibt. Das scheint der Ökonom Prof. Dr. Boissieu nicht zu verstehen: Der zweigeteilte Bildschirm trennt ihn vom Regisseur und Fragesteller. So ist klar: Jeder lebt in seiner eigenen Welt, diejenigen, die «aus allem Kapitel schlagen» und diejenigen, die nur sich selbst anzubieten haben. Für Letztere erfindet Professor Auriti, ein Utopist aus der Provinz, eine Art Volkswährung und druckt Geldscheine, die nur in einer einzigen Stadt Italiens in Umlauf sind ... so wird Geld ausgegeben, man macht Schulden − und Kinder. Dieser Film entbehrt der Vernunft. Am Ende legt der Philosoph Jean-Paul Curnier den Finger in die Wunde: ohne Schulden keine sozialen Bindungen!
In diesen Zeiten des Spardiktats hört man das gern.
Laurent Roth
Übersetzung BMP Translations