Jean-Luc Godard
Frankreich | 1982 | 10 min
Sprache : Französisch
1981: Als die Linke an die Macht kam, gab das französische Fernsehen bei Godard einen Film zum Thema «Wandel» in Auftrag. Dieser Film muss als Teil einer langen Folge von filmischen Essais «über und unter der Kommunikation» gesehen werden, in der sich Godard mit der Beziehung zwischen Kino/Video/Fernsehen befasst (Le gai savoir, Six fois deux, France/tour/détour/deux enfants etc.). Wie Lettre à Freddy Buache ist auch Changer d’image aus der Unmöglichkeit entstanden, den Auftrag zu erfüllen. Denn der Wandel wird nicht im Bild sichtbar, sondern in unserer Beziehung zu ihm. Bei Changer d’image geht es in erster Linie darum, die Beziehung zwischen Fiktion und Dokumentarfilm, Fernsehen und Kino, Henkern und Opfern zu verändern … dies zeigt Godard, allein, vor einem weissen Bildschirm: Der Auftraggeber des Fernsehens wird dabei als «Kollaborateur», der Regisseur als «besetztes Gebiet» definiert; nun gilt es dies nur noch zu beweisen: Man sieht einen zweiten Godard, halbnackt und an einen Stuhl gefesselt, der sich ohrfeigen und foltern lässt … Hysterie und sanfter Wahnsinn des Widerstands.
Laurent Roth
Übersetzung BMP Translations