Mara Polgovsky & Eugenio Polgovsky
Mexiko, Schweiz | 2022 | 64 min
Schweizer Premiere
Sprache : Spanisch
Untertiteln : Englisch, Französisch
Sieben Tage und Nächte lang beobachten Eugenio Polgovsky und seine fünfjährige Tochter Milena eine Taube, die bei jedem Wetter auf einem Nest brütet, das auf einem Gewirr von Stromkabeln gebaut wurde. Der während des Lockdowns gedrehte Film Malintzin 17 konfrontiert auf anmutige Weise zwei Manifestationen elterlicher Zuneigung und Hingabe: Da ist der Filmemacher, der die vorübergehende Unterbrechung des Laufs der Welt durch ein Virus nutzt, um mit seinem Kind wesentliche Fragen zur Natur zu erörtern („Ist das ein Roboter?”) und diese singuläre Zeit gleichzeitig in eine sensible visuelle Erfahrung zu übertragen. Und da ist dieser Vogel, der ihnen und dem Fenster gegenüber sitzt, und weder bei Regen noch bei Kälte aufgibt. Malintzin 17 ist ein posthumes Werk des von FilmliebhaberInnen und KritikerInnen gleichermassen geschätzten mexikanischen Filmemachers. Die Montage des Films – ein Denkmal der Liebe eines zu früh gestorbenen Vaters für sein Kind und einer Schwester für ihren Bruder – führte seine Schwester durch, die früher Drehbuchautorin, Assistentin und Cutterin war. Und im Hintergrund tritt ein ökologisches Manifest in Erscheinung, das allein in der Aufmerksamkeit ruht.
Émilie Bujès