Lucien Monot
Schweiz, Frankreich | 2019 | 45 min
Weltpremiere
Sprachen : Französisch, Schweizerdeutsch
Untertiteln : Englisch, Französisch
Chady und David arbeiten auf den Transportschiffen des Genfersees. Beide sind Ausländer in der Schweiz. Auf dem schwankenden Wasser des Sees tauschen die jungen Männer, verfolgt von den Gedanken an ihre Heimatländer, Vertraulichkeiten, Erinnerungen und das gleiche Gefühl der Entwurzelung. Zwischen den beiden Männern entsteht eine befremdliche Intimität, und so begeben sie sich auf eine erratische Irrfahrt durch einen Raum und eine Zeit, die vielleicht nur in ihren Träumen existieren, mitunter jedoch der Schweiz ähneln. Was ist ein Land? Es spielt keine Rolle, ob man von dem Land seiner Vorfahren spricht oder von dem Land, in das man ausgewandert ist – ein Land ist immer eine Halluzination. Lucien Monot begleitet seine Figuren auf dieser Überfahrt im Grenzgebiet zwischen Realität und Fantasie und stellt einen äusserst feinfühligen, poetischen Film über Heimatlosigkeit vor. Eine Reflexion über Freundschaft, Zugehörigkeit zum Land und den Begriff der Fremde, die sich nicht unbedingt auf den Geburtsort bezieht, denn sobald man ein Land verlassen hat, ist man immer ein Fremder, überall.
Elena López Riera