Nebojša Slijepčević
Kroatien | 2018 | 72 min
Weltpremiere
Sprache : Kroatisch
Untertiteln : Englisch, Französisch

Im Winter 1991 verteidigt sich Kroatien gegen die vom benachbarten Serbien ausgehende militärische Aggression. Zu den unschuldigen Opfern dieses Konflikts zählt Aleksandra Zec, eine in Zagreb grauenvoll gelynchte Jugendliche serbischer Herkunft. Eine Generation später – noch immer werden die serbischen Schüler den «Feinden» von gestern gleichgestellt – inszeniert Oliver Frljić «den Fall Zec» als Theaterstück mit der 2001 geborenen Serbin Nina in der Hauptrolle. Vor der Kamera Nebojša Slijepčevićs werden die Proben der Truppe zu einer kollektiven Psychotherapie, unterbrochen von Bildern der leeren, von persönlichen Erzählungen aus dem Off verfolgten Bühne. Durch eine geschickte Abimisierung des Spiels und des Ichs der Schauspieler, die an ihrer eigenen Erinnerung arbeiten, und den vom Theater geschaffenen Abstand umgrenzt Srbenka einen öffentlichen Raum, der den Kreislauf der Rache unterbrechen könnte. Slijepčevićs Film ist aber auch eine eindringliche Befassung mit einer der möglichen Funktionen der Kunst: Meter für Meter die Kloake des Hasses trockenlegen, die von den Betreibern der ethnischen Säuberung gespeist wird, die auch weiter ihr Unwesen treiben.

Emmanuel Chicon

Trailer

Vertrieb
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Internationaler Wettbewerb – Langfilme

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