Nadim Mishlawi
Libanon, Vereinigte Arabische Emirate | 2011 | 70 min
Sprachen : Arabisch, Englisch
Untertitel : Englisch

Am Stadtrand Beiruts liegt das inzwischen verlassene Karantina, das in seiner langen und traurigen Geschichte nacheinander Standort eines Schlachthofs, eines Gefängnisses und 1976 eines Massakers war. Der Regisseur setzt seine Kamera wie eine Sonde zur Erkundung eines seit nahezu zwanzig Jahren unzugänglich gebliebenen, von Zeit und Vergessen verschluckten Atlantis ein. Das Vordringen in Karantina erweist sich als eine beinahe organische Erfahrung:  Fast meint man, die Materialien berühren, die Feuchtigkeit spüren und den Raum erfassen zu können - Sinneseindrücke, die durch die vom Regisseur komponierte Musik noch verstärkt werden. Diese Bilder werden ergänzt durch Gespräche, die Parallelen ziehen zwischen dem Ort und der Geschichte des Landes und aus Karantina und den Ereignissen, die sich dort abgespielt haben, eine Metapher des Libanon machen.

Ohne Gewalt zu zeigen, führt uns die im beeindruckenden ersten Langfilm Nadim Mishlawis gebotene visuelle und klangliche Erkundung in die düstersten Winkel der Geschichte des Libanon und seines kollektiven Unbewusstseins.

Trailer

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