Jules Guarneri
Schweiz | 2022 | 73 min
Weltpremiere
Sprache : Französisch
Untertitel : Englisch
Jules Guarneri wuchs auf dem Anwesen „La Belle Poule” über Villars auf, das den Spitznamen seiner verstorbenen Mutter trägt. Umgeben war er von seinem Bruder Oskar, der beim Baden mit Geistern sprach; seiner Schwester Iwa, der ewig Entwurzelten – beide aus Kolumbien adoptiert –; Pura, der treuen Haushälterin, sowie Cristabels Geist, deren mehr oder weniger entblösste Fotos das Zimmer von Jean schmückten, welcher an der Seite seiner Gattin, einer Erbin, dem Müssiggang frönte. Der Pater Familias war darauf bedacht, eine Form der Kontrolle über seine drei Kinder zu behalten und schenkte Jules ein Chalet sowie mehr als zwanzig Stunden Filmtagebuch. Der„Filmograf” nahm das Geschenk an und fügte es in seine eigenen Bilder ein. Le Film de mon père wurde schliesslich weniger der Film seines Vaters als vorgesehen, da der Sohn das familiäre und ansatzweise neurotische Bildmaterial empathisch und reflexiv betrachtete und es sich zu eigen machte und am Schnittplatz formte. In den wiederkehrenden Aufnahmen des Filmemachers bei der Arbeit deuteten sich der symbolische Mord am Vater und ein Weg in die Emanzipation an.
Emmanuel Chicon
Trailer
Themenspaziergang
Filmemacher oder Forscher der UNIL nehmen Sie mit auf einen Spaziergang durch die Strassen von Nyon, um die Entdeckung dieses Films zu verlängern und seine Thematik zu vertiefen. Balade thématique – Réaliser un film pour s’émanciper