Nadia El Fani
Tunesien, Frankreich | 2011 | 75 min
Sprachen : Arabisch, Französisch
Untertitel : Französisch

Die umstrittene und unbequeme Regisseurin Nadia El Fani geht der wichtigen Frage der Trennung von Kirche und Staat nach – nicht nur in den arabischen Ländern, sondern generell in der westlichen Gesellschaft. Ist das von der Revolution im Januar 2011 vereinte tunesische Volk bereit, die Gründung eines demokratischen und sekulären Staates zu unterstützen und zu verteidigen? Kann die sprudelnde Lebendigkeit der Demonstrationen auch in dieser Fragestellung Bestand haben? Für ihre Ermittlerarbeit kratzt die unermüdliche Aktivistin El Fani an der Oberfläche und appelliert an den Menschenverstand: Indem sie in ihrem Umfeld nachfragt, wer die Vorschriften des Ramadan genau einhält, möchte sie etwas ans Licht bringen, das sie für ein offenes Geheimnis hält. Selbst in der euphorischen Stimmung nach dem Sturz der Diktatur bleibt sie in der Realität und beobachtet die politischen und religiösen Veränderungen, besonders den drohenden Aufstieg des tendenziell radikalen Islam. Mit der als Beispiel herangezogenen griechischen Agora verweist der Film auf die Bedeutung einer öffentlichen Debatte als Instrument für den Aufbau einer Gesellschaft.

Jasmin Basic

Vertrieb
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