Dokfa nai meuman
Apichatpong Weerasethakul
Thailand, Niederlande | 2000 | 83 min
Sprache : Thailändisch
Untertiteln : Englisch, Französisch
Fiktionsfilm, Dokumentarfilm, Pseudo-Dokumentarfilm —in diesem episodenhaften Juwel sind all diese Elemente intelligenter Weise zu einer einzigen Haupterzählung verwoben. Weerasethakul und seine Filmteam reisen von Norden nach Suden durch Thailand und besuchen mehreren unbekannten Dörfern und Städte. Dort lässt der Regisseur die Bewohner die Geschichte eines behinderten Jungen und seines Lehrers fortspinnen und gibt ihnen dabei die Hauptrolle. Fruchthändler, ein fernsehnsüchtiger Boxer, eine fromme Polizistin oder ein einsamer Kautschukplantagen-Arbeiter setzen die Geschichte, geben ihrer Fantasien völlig freien Lauf. Gleichzeitig skizziert Weerasethakul in mehreren Einstellungen und Nebenstraßen der Handlung das Privatleben seiner Darsteller. Mit einem scharfen Blick für die Kraft und die Kreativität, mit der sie ihre persönlichen Schicksale meistern, zeigt er ihren Alltag. Schicht um Schicht entsteht eine mehr oder weniger fiktive Realität, wobei Weerasethakul die komplexen Handlungen seines Films stets meistert und seinem filmischen Patchwork durchgehend emotionale Tiefe verleiht.
Miryam van Lier