Claire Simon
Frankreich | 2002 | 105 min
Sprache : Französisch
Untertitel : Englisch

Mimi Chiola spricht. Mit uns, durch diejenige, die sie filmt, zwischen den Geräuschen und den Orten, die in ihren Adern fliessen. Einerseits ist da Nizza mit seiner intimen Topografie und der Farbe und dem Duft ihrer ersten homosexuellen Sehnsüchte, andererseits Saorge, das Hinterland, wo sie «ihre Träume aufbewahrt». Mimi schlendert nicht über die Promenade des Anglais, sie erzählt ihre Geschichte durch Fetzen, bei Zwischenstopps an «banalen» Orten (Fassaden, Strassen, Bahnschienen usw.), die gleichzeitig auch Synkopen sind – im musikalischen Sinne – wo sie den Atem anhält, um sich umzusehen und in der Tiefe des Kamerafeldes die vergangene Zeit zu bemessen. In diesem Film erzählt Claire Simon den Roman eines Lebens, während sie darauf wartet, dass sich ihre Freundin in der unmittelbaren Gegenwart einer Einstellung an einen Eindruck erinnert. Die Kamera auf einem Stativ wird zum Katalysator des Moments, in dem der Ort, auch wenn er eigentlich nicht zum Gedächtnis der Protagonistin gehört, eine Erinnerung weckt, die in ihren Körper eindringt, und die Kulisse, aus der sie entsteht, in einer intensiven Pendelbewegung auflädt. Mimi ist ein dokumentarisches Weglaufen, das die geistige Landschaft einer freien Frau zeichnet.

Emmanuel Chicon

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Maître du Réel Claire Simon

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