Sérgio Tréfaut
Portugal | 2016 | 61 min
Weltpremiere
Sprache : Russisch
Untertiteln : Englisch, Französisch

Ein Zug fährt in Osteuropa durch die winterliche, neblige Nacht. Wir befinden uns in der Gegenwart. Die Menschen an Bord sind zu Phantomen geworden. Auf ihren Worten lastet die Erinnerung. Treblinka handelt von einem oft aufgegriffenen Thema, geht damit aber auf vollkommen unerwartete Art und Weise um. Zwar stützt sich der Film auf die erschütternde autobiografische Erzählung eines Überlebenden des Lagers und bedient sich einer Off-Stimme, die für die perfekte dramaturgische Entwicklung sorgt, gleichzeitig erhält diese Erzählung aber eine «unscharfe», phantasmatische Form. Dadurch gewinnt das Bild an unerwarteter Tiefe und das Wort lässt einen durch den Rhythmus, die Mischung und die vollendete Übereinstimmung mit dem Schnitt nicht mehr los. Im Film stellen die Nazi-Gräueltaten der Vergangenheit einen Verweis auf die Gegenwart dar und im grausamen Licht des Völkermordes kündigt sich eine düstere Zukunft an. Der empörte Aufschrei der Nachkriegszeit – «Nie wieder!» – hallt wie eine leere Phrase nach. Alles geschieht – überall – wie eh und je … Treblinka ist ein dokumentarisches Essay, eine Performance, ein schrecklicher und notwendiger Film.

Luciano Barisone

Trailer

Vertrieb
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Compétition Internationale Moyens Métrages

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