Juruna Mallon & Lucas Parente
Brasilien, Frankreich | 2015 | 33 min
Première Internationale
Sprache : Französisch
Untertitel : Englisch
Erik Saties Musik ist aus der modernen Musik nicht wegzudenken. Aber wer war Satie? Ein scheues Genie oder ein visionärer Misanthrop? Der Film versucht sich anhand seiner Noten und der Orte, an denen er einst lebte, an einem Steckbrief des Musikers. Musikwissenschaftler beschreiben Saties Musik oft als eine von Leeren und Lücken bevölkerte Musik. Weil die langen Pausen zwischen den Klangpassagen eigene musikalische Strukturen sind, erschaffen die Filmemacher ein dissonantes, Satie-ähnliches Universum, wo leere Räume an eloquenten Passagen liegen. Wie eine geheimnisvolle Blume, die nur für das ihrem Charme geöffnete Auge sichtbar ist, offenbart sich der Film anhand gedanklicher Verknüpfungen und kreativer Nebeneinanderstellungen. In der von den Geistern der Kreationen Saties bewohnten Welt gibt es keine Antworten. Architektonische Formen und Reminiszenzen an aus kreativer Hybris hervorgegangenes Begehren und Handeln wetteifern miteinander um die Erschaffung einer neuen Welt, die letztlich das Abbild eines neuen und verführerischeren Genussprinzips ist. Der Film Satan Satie pocht an die Grenzen des Kinos.
Giona A.Nazzaro