Teodora Ana Mihai
Belgien | 2014 | 88 min
Weltpremiere
Sprache : Rumänisch
Untertiteln : Englisch, Französisch
Es beginnt auf einer verschneiten Strasse mitten im Winter. In einem Gebäude in einem Vorort im rumänischen Bacau kümmert sich die fünfzehnjährige Georgiana um ihre sechs Geschwister, so lange ihre Mutter in Italien arbeitet. «Ich bin 1981 während des Ceausescu-Regimes auf die Welt gekommen und mit sieben musste ich getrennt von meinen Eltern leben, die aus politischen Gründen aus Rumänien ausgewandert waren. Später bin ich ihnen nach Belgien gefolgt, aber ihre Abwesenheit während meiner Kindheit hat tiefe Spuren hinterlassen.» (TAM). Der Film entstand aus diesem Schmerz und der Feststellung heraus, dass sich diese Geschichte in ihrem Heimatland aus nunmehr wirtschaftlichen und nicht politischen Gründen wiederholt. Das tiefe Mitgefühl mit diesen Kindern, die im Rhythmus der Telefongespräche mit ihrer Mutter ungeduldig auf den Sommer warten, ist deutlich zu spüren. In diesem intimen, aus der richtigen Distanz gefilmten herausragenden Porträt bemüht sich ein Teenager, noch Mädchen, aber schon Frau, ihre ebenso einfallsreichen wie unter der Abwesenheit der Mutter leidenden Geschwister über Wasser zu halten.
Emilie Bujès