Les naufragés

François Abdelnour
Frankreich | 2012 | 24 min
Sprache : ohne Dialog

Unentschlossen aufflackernde Lichtschimmer in der Nacht. Gemeinsam mit den Passagieren der Transsibirischen Eisenbahn begeben wir uns in ein abstraktes Gefüge aus Zeit und Raum. Die von François Abdelnour in Les naufragés aufgezeichnete Welt wirkt so undurchdringlich, dass man sich an die wenigen Signale klammert und nur Vermutungen anstellen kann: der regelmässige Pulsschlag der Drehgestelle auf den Gleisen, die geisterhaften Städte, in denen man vor der ziellosen Fortsetzung der Reise durch die Finsternis zum Durchatmen anhält. Die Reisenden schlafen oder kommen auf den Waggon-Plattformen zum Rauchen zusammen, eine Polyphonie russischer Wörter scheint Panik oder Bedauern in sich zu tragen. Eine alte Frau stimmt einen Gesang an und improvisiert einen Tanz, der einer anderen Realität angehört. Mit der Morgendämmerung werden die Gesichter und die Landschaften deutlicher. Der Blick - ins Leere gerichtet - ist nicht nur vor Schläfrigkeit abgestumpft. Durch das Fenster ist ein Ozean zu sehen als die Bewegung des Zugs, wie ein kollektiver Herzschlag, langsamer wird. Doch ist es nicht mehr als eine Pause in dieser geheimnisvollen, den Mäandern unserer Fantasie überlassenen Irrfahrt.

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