Matthias Zuder
Österreich, Deutschland | 2013 | 10 min
Sprache : Deutsch
Untertiteln : Englisch, Französisch

Eine nicht enden wollende Kamerafahrt. Ein Korridor. Irgendwo in einem vergessenen Niemandsland. Die Fahrt geht rückwärts, bewegt sich auf den Betrachter zu. Ein hypnotischer Hintergrundkommentar spricht von der Vergangenheit und den Leben, die es einst gab. Ein Albtraum: es gibt keinen Ausweg. Es geht nur zurück. Die Stimme ruft in Erinnerung: «Es wird nie wieder weniger Vergangenheit geben». Am Ende ein Fenster. Schnitt. Wir sehen das Gebäude, in dem wir uns bewegen, von aussen. Ein riesiges, aus der Nazizeit stammendes Betonmonster, das uns die nutzlosen Prunkbauten der nationalsozialistischen Ideologie vor Augen führt. Ein Prunkbau, der das ihm zugrunde liegende mörderische Gedankengut widerspiegelt. Eine verlassene, vergessene Kathedrale irgendwo in einem Schlupfloch der Geschichte. Matthias Zuders Kurzfilm ist eine eindringliche ästhetische Stellungnahme, die sich von ihrem Korridor hinter dem Vorhang der deutschen Vergangenheit in die Gegenwart projiziert. Die kinematische ästhetische Geste selbst wird zu einem Ausdruck der kritischen Analyse. Durch die Ablehnung filmischer Konventionen lässt der Regisseur die Möglichkeit einer politischen Alternative entstehen.

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