Chuyen moi nha

Pham Ngoc Lan
Vietnam | 2011 | 9 min
Sprache : Vietnamesisch
Untertitel : Englisch

Wie stellt man eine weitgehend unsichtbare Gesellschaft dar? In seinem Studienabschluss-Kurzfilm für das DOCLAB von Hanoi setzt  Pham Ngoc Lan ein einfaches Mittel aus dem Grenzbereich zur Fotografie ein: In acht fixen, sorgfältig ausgewählten Bildeinstellungen werden anonyme Vietnames(inn)en aus allen sozialen Schichten des Landes vorgestellt: Die Insassen eines Busses, ein Arbeiter, ein Fischer, ein Intellektueller, ein alter Mann mit Hund, eine Mutter mit Tochter. Alle hören sich Talk-Shows, Volksmusik, Gedichte oder Dramen im Radio an. Sie werden in getrennten Räumen gezeigt, sind aber alle 'durchdrungen' von den Wellen des vietnamesischen Staatsradios, ihrem gemeinsamen Nenner. Die Hauptdarsteller von Chuyen moi nha wirken wie in einem Moment ihres Alltags auf die Leinwand gebannte Bauchredner. Dass sie teilweise so unbeweglich wirken, scheint die Aussage eines Radiosprechers zu bestätigen («die Geschichte eines Einzelnen kann die Erfahrung aller sein») sowie die Tatsache, dass sie besprochen werden. Doch die Geschichten, die sie 'durchdringen', verleihen ihrer Anwesenheit ein unerwartetes Gewicht, als würde die Undurchsichtigkeit derart exponierter Körper dem Zuschauer die Tür zu ihrer Fantasie öffnen.  

Emmanuel Chicon

Übersetzung BMP Translations

Vertrieb
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