Sebastian Mez
Deutschland | 2013 | 84 min
Sprache : Russisch
Untertiteln : Englisch, Französisch

Russland, ein Dorf im Südural, das mehrfach durch Unfälle im Kernkraftwerk « Mayak » verstrahlt wurde, wo Spaltprodukte für die sowjetischen Nuklearwaffen hergestellt wurden. Es zählt zu den Orten mit der stärksten Strahlenbelastung der Welt. Dennoch gehen hier die Einwohner ihrem Leben nach. Man begegnet ihnen und lauscht ihren Berichten über den ganz normalen Horror, ihren Erinnerungen an die Unfälle, ihren Sorgen über die Zukunft, wobei durch den Respekt und die Feinfühligkeit des Regisseurs stets ihre Widerstandskraft sichtbar bleibt. Die Kamera geht in die Häuser, hinaus in die Strassen und öffnet sich den Landschaften: Die unsichtbare Toxizität ist überall zu spüren. Der unwirklich schönen, dramatischen Schwarz-Weiss-Fotografie gelingt das Kunststück, dieses Unsichtbare sichtbar zu machen. Das Bildmaterial selbst wirkt wie verstrahlt. In einem solchen Licht verliert sogar etwas so Alltägliches wie die Zubereitung einer Mahlzeit seine Banalität. Die strenge Auswahl der Einstellungen, die subtile Tonarbeit und das untrügliche Gespür für den Schnitt tragen zur Entstehung einer Atmosphäre bei, die man nur schwer wieder vergessen kann.

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