La Vierge, les Coptes et moi
Namir Abdel Messeeh
Frankreich, Katar | 2012 | 85 min
Namir reist in sein Heimatland Ägypten, um einen Film über Marienerscheinungen bei den koptischen Christen zu drehen. Seine Suche führt ihn aufs Land zu seiner Familie. Der angehende Dokumentarfilmer versucht vergeblich eine Erscheinung mit Bildern zu belegen und inszeniert schliesslich mit der Unterstützung des ganzen Dorfs eine Marienerscheinung. Diese heitere Komödie, mit dem Regisseur als Schauspieler, stellt das Bild zwischen Realität und Fiktion in Frage: Kann man glauben, ohne zu sehen? Sehen, ohne zu glauben? Und was kann die Leinwand dazu beitragen? Der Film strahlt eine gewisse Nonchalance aus – aber auch hier trügt der Schein, denn er gewinnt an Komplexität und beantwortet die Frage schliesslich selbst. Das Medium Film ist in erster Linie ein perfektes Mittel, um wieder zu seinen Wurzeln zurückzukehren, geografische, kulturelle und religiöse Distanzen auszulöschen, zusammenzusein – mit einem Wort: zu teilen. Im Kontakt mit seinen Brüdern, die Bauern sind, und angesichts ihrer misslichen Lage wird der Blick des Regisseurs schärfer und enthüllt seine ganze Menschlichkeit – ohne jedoch den spielerischen Geist zu verlieren. Ein kleines Wunder …
Alessia Bottani
Übersetzung BMP Translations