Demi-vie à Fukushima
Mark Olexa & Francesca Scalisi
Schweiz, Frankreich | 2016 | 60 min
Weltpremiere
Sprache : Japanisch
Untertiteln : Englisch, Französisch
Am 11. März 2011 löst ein Erdbeben nahe der japanischen Küste einen Tsunami aus, der zum Nuklearunfall von Fukushima führt. In den Tagen nach der Katastrophe wird die gesamte Bevölkerung aus einem Umkreis von 20 bis 30 km des Atomkraftwerks evakuiert, die Städte sind verlassen und das Vieh hat weder Wasser noch Futter, bis die Regierung beschliesst, es töten zu lassen. Naoto ist geblieben, alleine.
Die Halbwertszeit bzw. die Zeitspanne, in der die Radioaktivität auf die Hälfte sinkt (in diesem Fall 30 Jahre), ist noch lange nicht erreicht und das unsichtbare Übel schwebt weiter über der Region. Die Müllsäcke häufen sich an und kennzeichnen die Grenze zur ‘roten Zone’. Die Dekontamination geht weiter und soll durch die Aushöhlung der Häuser und das vergebliche Abtragen des kontaminierten Bodens die Erinnerung auslöschen. Die Vegetation hat wieder von der Stadt Besitz ergriffen und überwuchert die Landschaft und die Bildausschnitte wie in einem post-apokalyptischen Science-Fiction-Film. Naoto, der in 16 mm dabei gefilmt wird, wie er durch die Ruinen einer untergegangenen Zivilisation wandert, ist – gleich einer Anspielung auf ein SF-Lieblingsthema – der letzte Mensch von Fukushima.
Madeline Robert