Bard
Hamid Jafari
Iran | 2015 | 25 min
Première Internationale
Sprache : Farsi
Untertiteln : Englisch, Französisch
Im Südiran löst eine Frau in der Provinz Khusistans in einer kargen, mineralischen Landschaft mit einem Strahlstock und der blossen Kraft ihrer Arme Felsbrocken aus einer Felswand. Sie lebt in einem in den Felsen gegrabenen Steinhaus. Ihr Alltag besteht aus der Pflege ihres Mannes und den langen Stunden, die sie mit dem Herausbrechen der Steine verbringt.
Wie Sisyphus scheint sie dazu verdammt zu sein, den ewigen Wiederbeginn des Alltags nachzuspielen. Tag für Tag, Einstellung für Einstellung, wiederholt sie die gleichen Handgriffe. Ihr um dieses von extremer Rauheit gezeichnete Heim konstruierter Lebensraum ist dort geschlossen, wo die Wüstenlandschaft grenzenlos scheint. Die aus einer dezenten Froschperspektive gefilmte Umgebung unterstreicht ihr Eingeschlossensein. Es scheint, als sei sie zu einer dumpfen Zwangsarbeit verdammt, deren Sinn wir erst am Ende des Films erfahren. Die Absurdität des Schicksals dieser Frau wirft Fragen aufunter anderem die nach dem Sinn des Lebens.
Der Film hat beim Filmfestival «Cinéma Vérite» in Teheran den Preis für den besten Kurzfilm erhalten.
Madeline Robert
