Laura

Laura ist eine echte Nachtschwärmerin. Sie liebt Blitzlichtgewitter, Glamour und Stars. Jede Nacht ist sie unterwegs, um echte Hollywood-Grössen zu treffen. Sorgfältig inszeniert sie ihren Auftritt im Reich der Show-Biz-Götter. Der entscheidende Moment ist gekommen, wenn sie sich in die Schlange einreiht, um eingelassen zu werden. Dann winkt sie und grüsst die Leute, als gehörte sie zu einer Welt, die für die anderen nicht erreichbar ist. Doch das ist nur die Oberfläche. Ihr wahres Leben ist viel härter. Laura stammt aus Brasilien und ging nach New York, um dort gross herauszukommen. Sie lebt in einer winzigen, bis oben mit Schachteln und Plastiktüten angefüllten Wohnung – eine Gratwanderung zwischen Rampenlicht und extremer Armut.  Regisseur Fellipe Barbosa begleitet Laura bei ihren nächtlichen Abenteuern und diskutiert darüber, wie er sich seinen Film über sie vorstellt.  Laura ist wie ein gefühlvoller Blues irgendwo im Dunkeln, ein Film über Exil und Einsamkeit. Fellipe Barbosas verschwenderisch gestrickte Bildwelten erinnern sowohl an die nächtlichen Meisterwerke von Cassavetes als auch an vergessene Kleinode des US-Independant-Films der 70er, z. B. an Barbara Lodens Wanda.

Giona A. Nazzaro

Übersetzung BMP Translations

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