Bram Van Paesschen
Belgien | 2011 | 77 min
Sprachen : Französisch, Chinesisch, Suaheli
Untertitel : Englisch

«Wo es Menschen gibt, gibt es immer auch Probleme»: Dieses Suaheli-Sprichwort prägte den Titel des letzten Films von Bram Van Paesschen (Pale Peko Bantu Mambo Ayikosake, VdR 2009), bei dem es um Bergleute aus Katanga (einer Minenregion des «belgischen» Kongo) geht, die heimlich die Kupfer- und Kobaltminen ausbeuten. An diesen Rohstoffen, dem Fluch des Landes, sind auch die Chinesen sehr interessiert, die mit der Zentralregierung einen Deal vereinbart haben: Mineralien gegen Infrastruktur. Empire of Dust spielt ebenfalls in diesem Kontext. Eddy aus Kinshasa spricht fliessend Mandarin und stellt in dieser Sprache das «Theater der Bauarbeiten» vor: Dabei entsteht eine Strasse zwischen Kolwesi und Lubumbashi, der Hauptstadt von Katanga. Sie wird von einer chinesischen Baufirma angelegt, für die auch Lao Yang arbeitet. Die beiden Männer verkörpern das Machtverhältnis zwischen den neuen Eroberern und den ehemals Kolonialisierten. Der Chinese bemüht sich um ein besseres Verständnis der kongolesischen Mentalität und misstraut (zu Recht) den Dialogen zwischen seinem Angestellten und Dolmetscher und den übrigen Beteiligten vor Ort. Und die Kamera von Van Paesschen gewährt uns Einblick in die Dialektik zwischen Herrn und Sklaven mitten im staubigen Katanga.

Emmanuel Chicon

Übersetzung BMP Translations

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