Visions du Réel lädt eine bedeutende Persönlichkeit des cinéma du réel ein, um deren Karriere mit einem Ehrenpreis zu würdigen.
Maître du Réel 2018 ist Claire Simon, die auch eine Masterclass während des Festivals geben wird.

CLAIRE SIMON – ERFORSCHERIN DER MENSCHLICHEN GEOGRAFIE

Visions du Réel, Festival international de cinéma Nyon, verleiht morgen Montagabend, 16. April, der französischen Regisseurin Claire Simon den Sesterce d’or Prix Raiffeisen Maître du Réel. Visions du Réel bietet damit den Festivalbesuchern die ausserordentliche Gelegenheit, eine anerkannte Persönlichkeit des Dokumentarfilms persönlich zu erleben. Während des Festivals (13.-21. April) ist eine repräsentative Auswahl der Filme von Claire Simon zu sehen. Am Dienstag, 17. April, um 10 Uhr ist das Publikum in der Grande Salle (Salle Communale) zudem zu einer Masterclass eingeladen. Mit einer Laudatio von Frédéric Maire, Direktor der Cinémathèque suisse Eine Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse und ECAL.

Masterclass

Claire Simon kam als Autodidaktin über den Schnitt zur Regie. Ihr Interesse gilt dem Dokumentarfilm, doch die ihr eigene Ästhetik führt zu einem ständigen Verwischen der Grenzen zum Spielfilm. «Das Kino ist die Kunstform, die davon erzählt, wie sehr der Raum eine konkrete Theorie der Realität wie auch ein Traum ist. Ich versuche in all meinen Filmen, die Orte und ihre romanhafte Realität mit einzubeziehen», erklärt die Regisseurin. Möglicherweise liegt genau hier die Einzigartigkeit dieser Filmemacherin, die sich den Filmschnitt im Filmarchiv von Alger selber beigebracht hat. Mit dem Wechsel zur Regie erkannte sie, dass das Kino auch frei und improvisierend angegangen werden kann. Claire Simon beginnt damit, all Jene zu filmen, die diskret gegen eine Norm kämpfen, aber auch all Jene, die sie lieber zum Schweigen bringen würden. Sie bietet ihnen Gegenräume an, in denen sie «Ereignisse», zugleich Schauspieler wie Themen, werden können. Ihr neuster Film Young Solitude (2018, Berlinale) ist in Anwesenheit der Regisseurin am 17. April als Schweizer Premiere bei Visions du Réel zu entdecken.

Photo: Claire Simon ©Nicolas Guérin
 

Filmografie

  • The Village (Le Commerce et la Vertu) (2018, work in progress) 10x 30′
  • Young Solitude (Premières solitudes) (2018) 100′
  • Le Bois dont les rêves sont faits (2016) 155′
  • Le Concours (2016) 135′
  • Géographie humaine (2013) 101′
  • Gare du Nord (2013) 119′
  • Les Bureaux de Dieu (2008) 122′
  • Ça brûle (2006) 110′
  • Mimi (2002) 105′
  • 800 km de différence/Romance (2001) 78′
  • Ça, c’est vraiment toi (1999) 116′
  • Sinon, oui (1997) 120′
  • Coûte que coûte (1995) 100′
  • Comment acheter une arme (1993) 23′
  • Histoire de Marie (1993) 20′
  • Récréations (1993) 54′
  • Scènes de ménage (1992) 10×5′
  • Les Patients (1990) 75′
  • La Police (1988) 22′
  • Une journée de vacances (1983) 30′
  • Mon cher Simon (1982) 30′
  • Moi non ou l’argent de Patricia (1981) 30′
  • Tandis que j’agonise (1980) 40′
  • Madeleine (1976) 13′

Programm der Retrospektive